Ein Abschied mit Wehmut und Stolz - Die SpVgg Unterhaching beendet mit dem Sieg bei der letzten BauPokal-Auflage eine Ära
Präsentiert wurde das Traditionsturnier von der Bayerischen Bauwirtschaft zusammen mit dem Bayerischen Fußball-Verband
Eintrag in die Geschichtsbücher des Fußballs: Die SpVgg Unterhaching sicherte sich beim letzten Bayerischen BauPokal der Geschichte den Titel. Im rein oberbayerischen Finale vor 500 Zuschauern im Garchinger Seestadion gewann der Nachwuchs aus der Münchner Vorstadt mit 2:0 gegen den FC Ingolstadt 04. Neben dem begehrten Pokal in Beton-Optik gab es als Hauptpreis ein Trainingslager im Süden Europas, finanziert von der Bayerischen Bauwirtschaft.
Von bescheidenen Anfängen zur Erfolgsgeschichte
Als der BauPokal im Sportpark Unterhaching 1993 als gemeinsame Initiative des Bayerischen Baugewerbes und des Bayerischen Fußball-Verbandes seine Premiere feierte, ahnte niemand, dass sich der BauPokal zum größten U15-Juniorenturnier Europas entwickeln würde. Über 1.300 Teams spielten damals mit, erster Sieger wurde der FC Augsburg im Elfmeterschießen gegen den FC Bayern München. Schnell wurde der BauPokal zum festen Termin im Nachwuchskalender. Im Laufe der Jahre wuchs das Turnier stetig und erreichte jährlich mehr als 40.000 Jugendliche. Eine beeindruckende Entwicklung, die den BauPokal zum größten U15-Juniorenturnier Europas machte.
Talentschmiede und Sprungbrett
Der BauPokal war stets mehr als nur ein Wettbewerb. Er bot jungen Talenten eine Bühne, auf der sie sich mit den Besten ihrer Altersklasse messen konnten. Prominente Profis wie Weltmeister Bastian Schweinsteiger oder Christian Lell sammelten hier erste Erfahrungen. Die Teilnahme am Landesfinale war für viele Nachwuchsspieler ein prägendes Erlebnis und oft der erste Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Karriere.
Besonders bemerkenswert ist die Ausgeglichenheit des Turniers über die Jahrzehnte. Mit sechs Titeln ist der FC Augsburg Rekordsieger, dicht gefolgt vom 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth mit je vier Triumphen. Auch der FC Bayern München (3), der TSV 1860 München (3), die SpVgg GW Deggendorf (2) und die SpVgg Unterhaching (2) konnten mehrfach den begehrten Pokal in die Höhe stemmen. Diese Vielfalt an Siegern unterstreicht die hohe Qualität der Nachwuchsarbeit in ganz Bayern.
Mehr als nur Fußball
Der BauPokal stand dabei immer für Werte, die über den Sport hinausgehen. Teamgeist, Fair Play und Respekt wurden großgeschrieben. Die Partnerschaft zwischen dem Bayerischen Baugewerbe und dem Fußball-Verband symbolisierte die Verbindung zwischen Sport und Berufswelt – beide Bereiche erfordern Disziplin, Zusammenhalt und handwerkliches Können. Ein besonderes Highlight für die Siegerteams war stets der Hauptpreis: ein Trainingslager im Süden Europas, komplett finanziert vom Bayerischen Baugewerbe.
Ein würdiger Abschluss
Auch wenn der BauPokal nun zum letzten Mal vergeben wurde, bleibt ein reiches Erbe: Tausende junger Menschen, die durch diesen Wettbewerb den Teamgeist erlebt haben, zahlreiche Talente, die hier entdeckt wurden und unvergessliche Momente auf den Fußballplätzen Bayerns. Der BauPokal mag enden, aber sein Einfluss auf den bayerischen Jugendfußball wird noch lange nachwirken. Das Bayerische Baugewerbe und der Bayerische Fußball-Verband können mit Stolz auf über drei Jahrzehnte erfolgreicher Zusammenarbeit zurückblicken – eine Partnerschaft, die gezeigt hat, wie Sport und Wirtschaft gemeinsam Großes für die Jugend bewirken können.
Die Ausschreibung
Kreisebene:
- Teilnehmer sind alle gemeldeten Mannschaften ab Normalgruppe (NGrp) bis Bezirksoberliga (BOL).
- Alle 22 Kreisfinal-Turniere (mit Preisverleihung vor Ort) werden künftig immer an einem einheitlichen Termin ausgetragen.
- Die Spieldauer beträgt 2 x 25 Min.
- Die Turniere finden bei einem der teilnehmenden Vereine statt (die genauen Orte werden noch bekannt gegeben).
- Kreissieger sind für nächsthöhere Ebene qualifiziert
Qualifikation zum Bezirksfinale
- Die Kreissieger und die Regional-/ Bayernligisten des Bezirks sind startberechtigt.
- Das Bezirksfinale bestreiten die letzten 4 Vereine.
Bezirksebene:
- Auf Bezirksebene findet ein eintägiges Bezirksfinalturnier (einheitlicher Termin jährlich) mit 4 Vereinen in allen 7 Bezirken statt.
- Die Spieldauer beträgt 2 x 25 Min.
Landesfinale:
- Die Teilnehmer für die Landesfinalrunde sind die sieben Bezirksmeister sowie ein zweiter Teilnehmer des ausrichtenden Bezirkes.
- Das Landesfinale wird als eintägiges Landesfinalturnier gespielt – Gastgeber ist im jährlichen Turnuswechsel jeder Bezirk
- Die Spielansetzungen ergeben sich gemäß der Auslosung [durch den VJA].
- Die Spieldauer beträgt 2 x 14 Minuten
- Die Ausschreibung für das große Landesfinale folgt nach Abschluss der Finals auf Bezirksebene.
Die Dotierung
Für die Kreisfinals:
- Die 22 Heimmannschaften erhalten je 25,00 €. Die Schiedsrichter-Spesen werden vom BFV übernommen.
- Die 3 jeweiligen Gastmannschaften erhalten je 65,00 € als Fahrtkostenzuschuss.
- Wird das Finale bei einem externen Ausrichter durchgeführt, erhalten alle 4 Kreisfinalteilnehmer 50,00 € Fahrtkostenzuschuss. Der Ausrichter erhält 25,00 € und die Schiedsrichter-Spesen werden vom BFV übernommen.
- Die Spiele werden von Einzelschiedsrichtern geleitet
Für Qualifikationsspiele auf Bezirksebene:
- Jede teilnehmende Mannschaft erhält als Aufwandsentschädigung pro Spiel 100,00 €. Die Heimelf übernimmt die Schiedsrichterspesen gemäß Einteilung.
- Die Spiele werden von SR-Gespannen geleitet
Für Bezirksfinale:
- Die gastgebenden Vereine erhalten je 25,00 € Aufwandsentschädigung und der BFV übernimmt die Schiedsrichter-Spesen. Die 3 jeweiligen Gastvereine erhalten je 100,00 € als Fahrtkostenzuschuss.
- Wird das Finale bei einem externen Ausrichter durchgeführt, erhalten alle 4 Bezirksfinalteilnehmer 75,00 € Fahrtkostenzuschuss. Der Ausrichter erhält 25,00 € und die Schiedsrichter-Spesen werden vom BFV übernommen.
Landesfinale:
- Der gastgebende Verein erhält 400,00 € als Organisationspauschale (Platzbenutzung, Reinigung etc.). Die 8 Gastmannschaften erhalten je 400,00 € als Fahrtkostenzuschuss. Die Schiedsrichter-Spesen werden vom BFV übernommen.
- Die Auszahlung erfolgt durch Überweisung nur auf das jeweilige Hauptvereinskonto des BFV nach Abschluss des Landesfinals.
Die Historie
Finals | Begegnung | Endstand |
---|---|---|
1994 | FC Augsburg - FC Bayern München | 6:5 n.E. |
1995 | FC Vilshofen - TSV 1860 Rosenheim | 2:1 |
1996 | 1. FC Nürnberg - FC Augsburg | 2:1 |
1997 | FC Bayern München - FC Ergolding | 7:0 |
1998 | FC Bayern München - 1. FC Nürnberg | 4:1 |
1999 | FC Bayern München - FC Augsburg | 4:1 |
2000 | 1. FC Nürnberg - FC Bayern München | 1:0 |
2001 | 1. FC Nürnberg - FC Kempten | 3:1 |
2002 | SpVgg Greuther Fürth - TSV 1860 München | 7:1 |
2003 | TSV 1860 München - FC Dingolfing | 2:0 |
2004 | SpVgg Greuther Fürth - SSV Jahn Regensburg | 4:2 |
2005 | TSV 1860 München - SSV Jahn Regensburg | 4:2 n.E. |
2006 | 1. FC Nürnberg - SpVgg GW Deggendorf | 2:0 |
2007 | SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Schweinfurt 05 | 3:0 |
2008 | SpVgg Unterhaching - 1. FC Nürnberg | 1:0 |
2009 | FC Memmingen - FSV Erlangen-Bruck | 5:1 |
2010 | SpVgg GW Deggendorf - DVV Coburg | 2:0 |
2011 | SV Viktoria Aschaffenburg - FSV Erlangen-Bruck | 3:0 n.E. |
2012 | FC Augsburg - ASV Cham | 2:0 |
2013 | SpVgg Greuther Fürth - TSV Großbardorf | 3:0 |
2014 | SV Viktoria Aschaffenburg - FC Augsburg | 4:2 n.E. |
2015 | FC Augsburg - JFG Wendelstein | 2:1 |
2016 | FC Augsburg - JFG Steigerwald | 1:0 |
2017 | TSV 1860 München - 1. FC Nürnberg | 4:0 |
2018 | FSV Erlangen-Bruck - FC Augsburg | 2:1 |
2019 | FC Ingolstadt 04 - FC Augsburg | 4:2 n.E. |
2020 | coronabedingt kein Sieger ermittelt | --- |
2021 | TSV 1860 Weissenburg - SpVgg GW Deggendorf | 1:0 |
2022 | FC Augsburg - SpVgg Bayreuth | 5:3 n.E. |
2023 | SpVgg GW Deggendorf - 1. FC Nürnberg | 1:0 |
2024 | FC Augsburg - FC Ingolstadt 04 | 1:0 |
2025 | SpVgg Unterhaching - FC Ingolstadt 04 | 2:0 |